Vom 26. bis 28. Juni 2024 waren wir erneut bei einer internationalen Tagung vertreten, nämlich der Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Theologische Mediävistik (IGTM) zum Thema „The End: Finiteness, Death, and Completion in Medieval Theology“ in Utrecht. Während Sven Gröger und Michael Lebzelter zu anderen Themen vortrugen, stellten Isabell Väth und Jonathan Reinert Ergebnisse speziell aus unserem Projekt vor:
In einer Sektion zu „Death and Practice“ referierte Isabell Väth unter dem Titel „The Return of the Pope. The Lord’s Prayer and the Assurance of Salvation“ über die sog. Papst-Kaplan-Erzählung. Darin wird berichtet, wie ein sterbender Papst seinen Kaplan um Hilfe bittet, Heilsgewissheit zu erlangen, woraufhin der Kaplan das dreimalige Beten des Vaterunsers – jeweils mit unterschiedlicher Intention – anrät. Isabell Väth analysierte aus germanistischer Sicht verschiedene Versionen dieser Erzählung im Kontext der spätmittelalterlichen Ars moriendi.
In der Sektion „Death and Prayer“ ging Jonathan Reinert in seinem Vortrag zu „Finiteness, Death, and Completion in Late Medieval Explanations of the Lord’s Prayer“ darauf ein, wie verschiedene Vaterunser-Auslegungen aus unserem St. Galler Quellencorpus mit Tod und Sterben umgehen.
Insgesamt hat es sich als sehr gewinnbringend und weiterführend erwiesen, einige unserer Quellen speziell unter dem thematischen Blickwinkel von Tod und Sterben zu betrachten – nicht zuletzt aufgrund der Anregungen, die wir aus dem hervorragenden wissenschaftlichen Austausch bei einer hervorragend organisierten Tagung der IGTM mitnehmen konnten. Direkt im Anschluss daran kehrten wir nicht zurück nach Hause, sondern blieben international und reisten weiter nach Leeds, um auch beim IMC 2024 Ergebnisse unseres Projekts vorzustellen (mehr dazu hier).